Mitsprache, Respekt und eine konstruktive Haltung sind unsere Grundpfeiler. Der soziale Gedanke prägt nicht nur unsere Architektur, sondern auch unseren Teamgeist. Seit 1976 führen wir das Büro als Mitarbeiter:innen-geführte Aktiengesellschaft.
Photovoltaik - Die Musterlösung
Das Gebäude an der Waldmannstrasse 33 wurde durch Hans und Gret Reinhard im Rahmen der Überbauung «Tscharnergut» als Kinderkrippe geplant und 1962 fertiggestellt. Sie wird noch heute als Kindertagesstätte (KITA) durch das Jugendamt der Stadt Bern betrieben und bildet zusammen mit dem Doppelkindergarten an der Waldmannstrasse 35 eine über die Vordächer verbundene Gebäudegruppe.
Eine im Jahr 2017 durchgeführte Zustandsanalyse hat den Bedarf aufgezeigt, die Gebäudehülle möglichst rasch umfassende zu sanieren. Die Kriterien von Minergie-ECO sollen dabei - ohne Zertifizierung - zur Anwendung kommen.
Die Gebäudehüllensanierung orientiert sich am benachbarten, im Jahr 2011 renovierten Doppelkindergarten. Die hinterlüftete Eternitfassade, Fenster, Fensterleibungen und Storen wurden analog ausgeführt. Die Fassadenbekleidung ist bewusst farblich differenziert. Die Adressierung zwischen KITA und KIGA konnte so visuell betont werden. Das Ensemble fügt sich als «Farbenpaar» gut in den Siedlungsraum des Tscharnerguts ein.
Die vorhandene Dachterrasse über dem Eingangsbereich wurde neu mit einer Pergolakonstruktion aufgewertet und dient im Sommer als Gerüst für Sonnensegel. Die Dachflächen wurden zusammen mit dem KIGA - wo statisch möglich - mit einer PV-Anlage versehen. Der zweigeschossige Baukörper wurde bezüglich Erdbebensicherheit mit einer geschossübergreifenden Betonzischenwand im Innern ertüchtigt. Die neu konzipierte Nachtauskühlung des Gebäudes erfolgt über schmale, manuell bediente Lüftungsflügel im Fensterelement. Die Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt über den neu vorbereiteten Anschluss ans Fernwärmenetz (KVA-EWB).
Im Innenbereich wurden, nebst der aufwändigen Erdbebenmassnahme, nur örtliche Anpassarbeiten bei Fenster- und Aussentür-Einbauten vorgenommen. Wand- und Deckenflächen erhielten einen Erneuerungsanstrich. Die vorhandene Grundrissorganisation hat keine Änderung erfahren.
Die Siedlung Canal Grande schafft mit der Verwendung von räumlichen Prinzipien des Dorfs und mit den Rückbezügen auf historische Bauformen und Handwerkstraditionen einen Ort mit eigener Identität. So gibt es in den Holzhäusern auch Lehmwände. Die vorgelagerten Holzlauben und die weit ausladende Dachkonstruktion beschwören jedoch nicht bloss das Bild einer Scheune herauf, sondern zelebrieren bis ins Detail die Zimmermannskunst traditioneller ländlicher Bauten.
Die 17 Wohneinheiten bieten eine grosse Vielfalt an Typen vom Reihenhaus bis zum Wohnatelier. Die Siedlung Canal Grande entspricht bezüglich Grösse und Komfort der Wohnungen zwar dem Standard, den eine Kundschaft erwartet, die «aufs Land» zieht. Sie folgt in ihrer Konzeption aber dem Geist städtischer Genossenschaftssiedlungen: Im Zentrum steht nicht das Private, sondern das Gemeinschaftliche.
Im Zentrum von Worb entsteht eine Markthalle mit generationsübergreifenden Kleinwohnungen und Wohnateliers.
Die Setzung des Neubaus berücksichtigt die bestehenden ortsbaulichen Prinzipien: Das neue Gebäude nimmt in seiner Setzung, seinen Dimensionen sowie bezüglich Form und Massstäblichkeit klar Bezug auf die benachbarten Grossvolumen. Das Bauvolumen steht in unmittelbarem Dialog mit den Bestandsgebäuden. Gemeinsam stärken sie als Quintett den Ort in seiner Bedeutung und schaffen neue Räume – etwa den neuen öffentlichen parkartigen Platz.
Direkt am neuen Begegnungsplatz befindet sich die Markthalle mit verschiedenen Läden und Ständen, die frische Produkte und Kunsthandwerk aus dem Umland von Worb anbieten. Der Bautyp der Markthalle, lange Zeit als Relikt betrachtet, erlebt in den letzten Jahren in vielen europäischen Städten ja eine Wiederentdeckung – warum nicht auch bei in Worb?
Hinsichtlich der Nutzung wurde von uns ein Hybridgebäude entwickelt, dass nun zwei Typologien zusammen verbindet, die bislang nicht zusammengehörten – Markt und Wohnen. Für die Wohnnutzungen sind generationsübergreifende Kleinwohnungen mit Schaltzimmern und Atelierwohnungen geplant.
Die architektonische Gestaltung des Gebäudes zeichnet sich durch eine subtile Anlehnung und zeitgenössische Interpretation an die historischen, ortsbildprägenden Fachwerkbauten mit Ziegeldächern und den zahlreichen Dienstleistungs- und Gewerbebauten aus Sichtbackstein aus. Ein raumbildendes Relief aus vorgefertigten Betonraster und Füllungen aus Klinkerstein gliedern die Fassade. Diese Synthese aus Tradition und Moderne ermöglicht es, die spezifische Identität und Atmosphäre des Ortes in einer zeitgenössischen Weise zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Ab 2027 wird die Werkstätte in Bönigen zum Zentrum für alle umfassenden Reparaturen und regelmässigen Revisionen der BLS-Züge und -Lokomotiven. Der Standort wird dabei umfassend saniert und mit vier neuen grossvolumigen Werkhallen ergänzt. Die neuen Ergänzungsbauten werden gestaffelt bei laufendem Werkstattbetrieb realisiert. Die Gestaltung der neuen Werkhallen orientiert sich an der regionalen alpinen Holzbaukultur, ins besonders an den landwirtschaftlichen Ökonomiebauten. Die imposanten Bauvolumen fügen sich mit deren naturbelassenen, sägerohen Fichtenholzfassade in den Landschaftsraum des Brienzersee ein. Trotz den imposanten Gebäudelängen ist das Licht- und Schattenspiel auf den Fassaden vielfältig und verleiht den Holzbauten eine starke Identität. Seitliche Fensterbänder gliedern zusätzlich die Fassaden und sorgen für viel Tageslicht. Die Innenräume sind ebenfalls in Holz gehalten und bieten ideale, zeitgemässe Arbeitsbedingungen für die 250 Mitarbeiter der BLS-Werkstatt.
Das Hochhaus an der Kasparstrasse 15 wurde 1974 in Grosstafel-Elementbauweise erstellt. Das Gebäude hat 155 Wohnungen mit einer Durchmischung von einem bis fünf Zimmern. Die Wohnungszugänge erfolgen über eine «Rue Intérieure», die jeweils drei Geschosse erschliesst. Mit der Sanierung wird die Baustruktur punktuell angepasst, sodass der hindernisfreie Wohnungszugang möglich wird. Auf den Wohngeschossen finden dezentrale Waschzentren Platz. Mit dem grundlegenden Ersatz der Installationen kann das Sanitärangebot in den Wohnungen erweitert werden und der Bereich Kochen-Essen-Wohnen wird neu organisiert. Mit der Gesamtsanierung wird das Gebäude an die aktuellen Anforderungen angepasst. Dazu ist eine weitreichende Verstärkung an der in Vorfabrikation erstellten Tragstruktur notwendig und die Gebäudehülle wird unter Beibehaltung der stark rhythmisierten Süd- und Westfassade umfassend saniert. Bezugsbereit ist das Gebäude im Herbst 2024.
In einem zweigeschossigen Volumen werden die zusätzlich benötigten Nutzungen des Schulbetriebes, wie die Räume der Tagesstruktur, des Kindergartens sowie der Kita zusammengefasst. Eine klare Rasterstruktur ermöglicht eine sehr hohe Grundrissflexibilität. Die Nutzungsflächen der Kita, der Kindergärten und die Tagesschule werden additiv auf zwei Geschossen aufgereiht. Die Haupteingänge zur «chat noir» werden konsequent zum introvertierten Pausenplatz und geschützt vom Blätterdach des Baumbestandes angeordnet. In den Haupträumen sorgen gemäss dem Schnittkonzept angeordnete Oblichter für eine gute natürliche Belichtung und Kühlung.
Das Gebäude mit der neuen Turnhalle wird durch eine eingeschossige Nebenraumschicht, die die Garderoben, Duschen und Toiletten beinhaltet, im Grundriss strukturiert. Die Turnhalle kann direkt von den Garderoben aus betreten werden. 2023
1984 von Reinhard Partner geplant, dient das Lager- und Gewerbehaus an der Güterstrasse 13 (G13) dem Inselspital als Zentrallager. 2020 wurde das G13 ausgewählt, bis zu 200 Arbeitsplätze für Mitarbeitende im Bereich Logistik und Infrastrukturplanung aufzunehmen. So musste für die im 4. und 5. Obergeschoss einzulagernden Büroarbeitsplätze nebst der neu organisierten Installationstechnik die Erschliessung der Geschosse ab dem neu geschaffenen Haupteingang barrierefrei konzipiert werden.
Die bestehende, relativ geschlossene Industriefassade war punkto Dichtigkeit und Dämmeigenschaften mangelhaft, so dass sie nicht weiterverwendet werden konnte. Die neue Fassade umschliesst nun alle fünf Obergeschosse und verleiht dem Baukörper eine neue Präsenz im Strassenraum. Die konsequente Befensterung der Fassade auch auf den Lagergeschossen ermöglicht eine künftige Umnutzung für weitere Büroarbeitsplätze.
Eine Architektur des Lokalen ist unser Credo. Unter lokaler Architektur verstehen wir ein Entwerfen, das die Potenziale eines Ortes und seine vorhandene Baukultur respektiert und sich mit unseren zeitgenössischen Gestaltungsansprüchen vereint. Diesbezüglich respektiert «Gemelli Diversi» das Gedächtnis des Ortes und transformiert identitätsstiftende traditionelle Elemente in ein architektonisches Statement. Wir versuchten, das Besondere und Charakteristische des Walser-Dorfes zu erfassen und daraus Regeln für etwas Neues zu entwickeln. Diese Art der kontextuellen Beziehung übernimmt nicht allein Bestehendes, sucht nicht nur Kontinuitäten; nein, das Bauen im Kontext verlangt nach Andersartigkeit.
Die schlanken Holz-Satteldachhäuser sind zeitgemässe formale Adaptionen der einheimischen Walser-Bautradition. Der hohe Abstraktionsgrad und die Reduktion der Mittel machen die Qualität der beiden Häuser aus, die als kompakte und ausgewogen proportionierte Volumina im Kontext gebauter Beliebigkeit ohne laute Gesten auf sich selbst verweisen. 2023
Das Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen ist in die Gesamtüberbauung auf dem ehemaligen Industrieareal der Wollzwirnerei Bucher & Co AG eingebettet. Die Projektpartnerin Stiftung Abendrot hat einen Grossteil der historischen Bauten der ehemaligen Wollzwirnerei saniert. Bis im Frühjahr 2023 wurde in Zusammenarbeit mit Halter AG das Areal durch vier Neubauten und der gemeinsamen Umgebungsgestaltung der beiden Bauträger Asari und Abendrot komplettiert.
Ziel der Asari war die Erstellung von preiswerten Wohnungen in zweckmässiger Architektur mit hohem Gebrauchswert. Aufgrund der zentralen Lage nahe am Bahnhof wählte die Bauherrschaft einen Wohnungsmix mit zehn 2-Zimmer-Wohnungen, sechs 3-Zimmer-Wohnungen und vier 4-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen orientieren sich mehrheitlich zum Hof und werden über den rückseitigen Korridor erschlossen. Zudem haben sie einen grosszügigen Balkon oder einen Aussensitzplatz zum Hof.
Auf dem Weg nach Biel-Benken kommt man an Wiesen, zahlreichen Kirschbäumen, aktiven Bauernhöfen und charmanten Dörfern vorbei. Auf der einen Seite ragt der Witterschwillerbärg empor, auf der anderen Seite der Bielhübel, im Tal mäandert die Birsig. Eine intakte Landschaft mit grossem Wert für die Identität der beiden ehemaligen Rebdörfer.
Das zentral gelegene Schulhausareal bildet die Verbindung der beiden Dorfteile, hier greift unser ortsbaulicher Ansatz: Die bestehende Schulanlage Kilchbühl wird nördlich mit einem linearen Bauvolumen ergänzt. Der langgestreckte Neubau fügt sich in das bestehende Gebäudeensemble ein und führt deren campusartiges Konzept subtil weiter. Die zusätzlich benötigen Nutzungen des Schulbetriebes, wie die Räume der Tagesstruktur und des Kindergartens sowie der öffentlichen Aula, werden in einem pavillonartigen eingeschossigen Volumen – dem Multifunktionsgebäude – zusammengefasst. Eine klare Rasterstruktur ermöglicht eine sehr hohe Grundrissflexibilität. 2023
Das 25-geschossige Hochhaus wurde als markanter Teil des Holenackerquartiers erstellt, das in der ersten Hälfte der 80er Jahre neu geschaffen wurde. Das im Grundriss winkelförmige Gebäude hat ein vielfältiges Angebot an Geschoss- und Duplexwohnungen, die von 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen reichen. Auf den Regelgeschossen sind an zentraler Lage Waschsalons eingerichtet, die sich dank ihrer Aufenthaltsqualität als Treffpunkt anbieten.
Mit der Gesamtsanierung 2021-2023 wurde das Gebäude umfassend ertüchtigt. In den 185 Wohnungen sind die Küchen und Bäder inklusive Installationen vollständig ersetzt worden und einzelne Raumaufteilungen konnten optimiert werden. Bei Zweidrittel der Wohnungen konnte neu eine hindernisfreie und rollstuhlgängige Nutzung ermöglicht werden. Die Dachfläche wird neu mit Solarthermie-Elementen belegt und für die Warmwasserproduktion genutzt. An den geschlossenen Aussenwandpartien wird über Photovoltaik-Module Strom produziert.
Das 80 Meter lange Laubenhaus bildet das Rückgrat der Siedlung. Die baurechtliche Gebäudetiefe von 17m ermöglicht ein effizientes Bauvolumen mit inneren Freiheiten. Eine «Rue Intérieure» erschliesst die Obergeschosse. Angrenzend an den Gebäudekopf sind zehn Geschosswohnungen angeordnet. Vom inneren Erschliessungskorridor aus sind je acht 3-Zimmer-Wohnungen im 1. OG, acht 4-Zimmer-Attika-Duplexwohnungen und fünf 2-Zimmer-Wohnungen erschlossen. Acht Wohnungen im Erdgeschoss sind wie bei einem Reihenhaus via Vorgarten direkt zugänglich. In der Mitte jedes Segments liegt eine Treppe oder eine auch nachträglich ausbaubare Treppenöffnung, mit denen die Wohnungen vertikal zusammengeschlossen werden können. Auf diese Weise wurden sechs UG-Ateliers intern mit den Gartenwohnungen im EG verbunden, so dass eine familientaugliche Nutzungseinheit entstand. Die Mieter:innen konnten den Innenausbau wie Oberflächen, Küche und Zimmereinteilung mitbestimmen. Planung und Ausführung in Zusammenarbeit mit Werkgruppe AGW.
Das Franke-Areal bildet den östlichen Abschluss des Industriegürtels von Aarburg. Das spannungsvolle direkte Nebeneinander von Industriebauten und Wohnbauten charakterisiert das Areal. Die klare Gliederung und Formensprache der Fassaden setzt sich im Grundriss fort. Die einfache, stringente Schottentragstruktur, und somit die Wohnungsstruktur, ermöglicht differenzierte Wohnungsgrundrisse mit verschiedenen Wohnungsgrössen.
Ausgehend von der städtebaulichen Kammtypologie haben wir, erschlossen über den gemeinsamen Hof und dem Arkadengang, für das Wohnen zwei unterschiedliche Wohnungsausrichtungen realisiert. Im längsgestreckten «Griff» des Kammes findet südorientiertes Wohnen statt; hier entwickeln sich auch die grösseren Wohnungen (3.5- und 4.5-Zimmer-Wohnungen). In den «Zinken» befinden sich die 2.5-Zimmer-Wohnungen mit ost-west Orientierung. Die Vorzonen dienen als Aufenthaltszone und praktische Abstellflächen.
Der Aussenraum des neuen Kindergarten «Elzmatte» wird stark durch Grünraum geprägt und hat, nebst der Ortsabschlussfunktion, eine wichtige kulturelle, ökologische und landschaftshistorische Bedeutung. Ziel von Hotz’n’Plotz ist, die Identität dieser Kulturlandschaft zu erhalten. Der Gebäudeentwurf entwickelt sich aus dem weitläufigen Landschaftsraum heraus und bettet sich mittels horizontaler Schichtung flach in die parkähnliche Landschaft ein – Lehmmauern und ein schwebendes Dach verorten sich in der Kulturlandschaft und im Quartier.
Das Gebäude ist als Holzkonstruktion in Baubuche angedacht. Das grosse Vordach zum Spielhof lädt zum Verweilen im Freien ein und trägt zur Nutzungsvielfalt bei. Der Innenraum ist in seiner materiellen Robustheit mit dem Holzboden als Erweiterung des Aussenraums lesbar. Dadurch entsteht wertvolle Grosszügigkeit. Die grossen Öffnungen in der Lehmmauer erlauben Durchblicke und versprechen einen lebhaften Austausch im Kindergartenalltag. 2022
Das Quartier der Student:innenresidenz ist geprägt durch Wohnbauten aus der Nachkriegszeit und eingestreute Gewerbeareale. Das in den Jahren 2013–2015 realisierte Projekt ging aus einem Studienauftrag hervor, den die Gebrüder Kobel, zwei pensionierte Baumeister, nach dem Abbrand einer Altliegenschaft auf ihrem Baugeschäft-Werkhofareal durchgeführt haben. Gemeinsam mit der Student:innenschaft der Universität Bern haben sie die Idee der Student:innenresidenz entwickelt.
Das Projekt bietet studentisches Wohnen mit Serviceleistungen für rund 50 Studierende, mehrheitlich in Wohngemeinschaften organisiert. Je nach Kombination der Einzelzimmer als Grundmodul mit rund 16 Quadratmetern Nutzfläche konnten verschieden grosse Wohngemeinschaften gebildet werden. Der Grundriss ist einfach und klar in Schichten aufgebaut. Die Erschliessung erfolgt über den bahnseitig angeordneten Laubengang, der mit seiner Südausrichtung als Aussenraum und als Kommunikationszone dient.
Die städtebauliche Konzeption des Projektes «Sternenmatte» legt den Fokus auf die Einpassung in den Kontext des Ortskerns von Worb, der aus Gebäuden unterschiedlichen Massstabs und mannigfachen durchgrünten Aussenräumen besteht. Das neue Ensemble referenziert sich an die ortstypischen Bauformen und basiert auf zwei Gebäudetypologien – dem Längshaus und dem Punkthaus. Das städtebauliche Muster des Worber Dorfkerns wird mit diesem Zeilenbau und den drei ungerichteten Punktbauten vervollständigt. Die klare städtebauliche Setzung der vier voneinander getrennten Gebäudevolumen gewährleistet die Durchlässigkeit zum prägenden Grünraum des Freibades und den übrigen angrenzenden Freiräumen. Die Dimensionierung der durchgrünten Überbauung wird durch die Wahl der Typologie der Punkthäuser auf ein überschaubares Mass gebracht, so dass in Worb kein Eindruck einer anonymen Siedlung aufkommt. 2020
Die «VoLo» ist das Resultat eines kombinierten Investoren-/Architektenwettbewerbes, den die Stadt Bern im Jahr 1998 ausgeschrieben hatte. Innerhalb von vier Jahren ist eine Gesamtanlage mit Neu- und Altbauten realisiert worden, die sich durch einen vielfältigen Nutzungsmix auszeichnet. Das planerisch vorgegebene Muster der Blockrandbebauung wird mit der neuen Komposition durchbrochen und schafft so den Übergang von den Neubauten zu der von Einzelbauten geprägten Struktur des alten Quartierteils. Die entsprechende Gestaltung der Aussenräume erlaubt eine enge Verschränkung von privaten und halböffentlichen Bereichen.
Die städtebauliche, architektonische, nutzungsmässige und soziale Integration ins Quartier war das zentrale Thema dieses der Nachhaltigkeit verpflichteten Projektes. Dank der Verflechtung mit dem gemeinnützigen Bauträger konnte die Wohnüberbauung als architektonisches Werk umgesetzt werden. Planung und Ausführung in Zusammenarbeit mit Werkgruppe AGW.
1988 bis 1990 erstellt, besteht das Wohnheim Acherli im Wesentlichen aus einem eingeschossigen Parterrebau, der drei Wohntürme miteinander verbindet. Nach der erfolgten Sanierung 2020 der Betriebsküche und dem Selbstbedienungsbuffet stand in einer weiteren Etappe die Erneuerung der Eingangszone mit Lounge und Fumoir, Cafeteria, Restaurant und Musikzimmer an. Zudem mussten im Bereich des Restaurants und des Musikzimmers Erdbebenertüchtigungsmassnahmen für den darüberliegenden Wohnturm umgesetzt werden.
Ziel war es, in diesen Bereichen das verbindende und offene Konzept, das bei der Küchen- und Buffetsanierung erfolgreich begonnen wurde, weiterzuführen. Um die angestrebte wohnliche Atmosphäre in den gemeinsam genutzten Parterrezonen zu erreichen, hat man diverse feste Einbauten und Möbel wie die Briefkastenanlage, säulenartige Stehleuchten und ein Aquarium ersetzt, funktional neu organisiert und gestaltet.
Die neue Kaserne verortet sich auf dem Grundstück als Solitär und bildet den westlichen Abschluss des Kasernenareals. Um das neue Gebäude in Beziehung zur Architektur des Bestandes und dessen Geschichte zu setzen, greift der Kasernenneubau Elemente aus der baukünstlerischen Tradition der historischen Gebäude auf und überträgt sie in eine zeitgenössische Sprache: Kraftvoll und minimalistisch zugleich wirkt die Struktur des Betonrasters, mit Klinkerausfachungen, die an ein Flechtwerk erinnern.
Die klare Architektur bildet einen repräsentativen Rahmen und wird so gestalterisch der militärischen Nutzungsvielfalt gerecht. Im Zusammenspiel von Alt und Neu vereinen sich die unterschiedlichen Epochen der Militärgeschichte und sorgen für einen identitätsstiftenden Ort auf dem Waffenplatz. Eingeschossige Kolonaden – eine Referenz auf die Lauben der Berner Altstadt – öffnen die Kaserne zum Waffenplatz hin und bieten den Angehörigen der Armee einen geschützten Vorraum. 2020
Von 2016 bis 2022 haben wir in drei Etappen die Wohnsiedlung «Baumgartu» mit total 54 Wohnungen realisiert. Der verbindende autofreie Blattjiweg bildet zusammen mit dem Siedlungsplatz und dem Kinderspielplatz das Rückgrat der Siedlung. Ein Gemeinschaftsraum am Siedlungsplatz stärkt das nachbarschaftliche Zusammenleben. Die Wohnungen orientieren sich zur Hauptachse auf die südliche Gartenseite mit Aussicht in die Talebene. Gegen Norden richtet sich der Blick auf die äusserst attraktive Hangsituation mit besonnten Felspartien, Rebbaufeldern und wilder Vegetation.
Der Neubau ist im Minergie-P-Standard erstellt; in dieser Grösse ist es der erste im Oberwallis. Die besonders gute Dämmung der Gebäudehülle sorgt zusammen mit der Erdsonden-Wärmepumpe sowie einer optimierten Sonnenenergienutzung – mit PV-Panels auf dem Dach und in die Brüstungsbänder der Fassade integriert – für einen sehr geringen und umweltfreundlichen Energiehaushalt.
Das ortsbauliche Konzept besteht aus einem ergänzenden Ensemble von drei Neubauten, welche präzise entlang der Achse des heutigen Reinhardweges angeordnet werden. Die drei neuen Schulhausvolumen werden in Form, Höhe und äusserer Erscheinung in die charakteristische Morphologie der Kirchberger Dorfmitte und den Kontext der bestehenden Schulbauten eingepasst. Die neuen Schulgebäude suchen den Dialog mit den historischen baulichen Strukturen des Kirchberger Dorfkerns. Sie reflektieren, in zeitgenössischer Form, fortschreibungsfähige Qualitäten der vertrauten Bauformen wie die Körnung, Form und Materialität. Im Sinne «Park statt Strasse» wird der bei der Dorfbevölkerung beliebte «Rehli»-Park zum neuen Basisstufenschulhaus hin erweitert. In Asien bereits etabliert, schlagt ein verdichtete Mini-Wald (Tiny Forest) zur Solothurnstrassse hin seine Wurzeln. Diese «Mini-Waldoase» erhöht die Biodiversität, verbessert die Luft, schützt vor Verkehrslärm und steigert das Wohlbefinden der Schulkinder. 4. Rang, 2022
Auf der Industriebrache neben dem Bahnhof Steinhof hat die wok Hofguet AG von 2017–2019 in zwei Gebäuden 50 Mietwohnungen mit zwei bis fünfeinhalb Zimmern realisiert. Die Neubauten wurden im Minergie-P-Standard erstellt. Die Wohnhäuser bestehen aus erdgeschossigen Reihenhäusern mit Garten und darauf aufgestockten Duplexwohnungen. Diese sind über eine «Rue Intérieure» im zweiten Obergeschoss erschlossen. Im nördlichen Gebäude sind im Strassengeschoss fünf Ateliers angeordnet, die einen eigenen Zugang am Ludwig-Schläfliweg haben, aber als Arbeitsräume auch mit den Gartenwohnungen verbunden werden können.
Die Wohnungen werden nach dem Mietmodell der Stiftung Wohnqualität vermietet; die Erstmietenden können den Innenausbau mitbestimmen, es besteht die Möglichkeit, zwei bis drei Wohnungen mit einer internen Treppe als Mehrgenerationen-Wohnung oder Wohngemeinschaft zu verbinden. Das Modell setzt voraus, dass die künftigen Mietenden schon in der Rohbauphase ihre Wohnung reservieren. Planung und Ausführung in Zusammenarbeit mit Werkgruppe AGW.
Bauen für Menschen
Unsere Erfahrung im gemeinnützigen Siedlungsbau erlaubt uns, aktuelle Themen in eine gesellschaftlich relevante Architektur umzusetzen. Eine Architektur, die den Menschen im Mittelpunkt hat. Dabei sind uns die zukünftigen Anforderungen an das Zusammenleben ein Massstab.
Vielfalt in der Wohnform
Wir setzen auf vielfältige Wohnformen, die auf das Leben mit all seinen Veränderungen ausgerichtet sind. Dabei steht das Gemeinschaftliche im Zentrum. Unsere Entwürfe und Bauten fördern die Gemeinschaft. In vielen Projekten verweben Wohnateliers das Wohnen und Arbeiten vor Ort.
Räumliche und soziale Gestaltungsprozesse
Neben ökologischen, funktionalen und gestalterischen Lösungen spielen für uns soziale Themen wie Lebensqualität, Wohnkultur und unterschiedliche Lebensentwürfe eine grosse Rolle. Die soziale Nachhaltigkeit beruht auf Diversität der Nutzungen, der Nutzer:innengruppen und auf dem Zusammenwirken von räumlichen und sozialen Gestaltungsprozessen.
Partizipation und lokale Partner:innen
Wir kooperieren mit lokalen Partner:innen, knüpfen an bereits vorhandene Strukturen an und initiieren Partizipationsprozesse. Das schafft Synergien und stärkt die Identifikation der Nutzer:innen mit ihrem neuen Wohn- und Arbeitsumfeld. Dabei untersuchen wir nachhaltige Bauweisen und berücksichtigen lokale Materialien sowie erprobte Bautraditionen.
Flache Hierarchie
Seit 1976 führen wir das Büro als Mitarbeiter:innen-Aktiengesellschaft. Wir haben einen Gesamtarbeitsvertrag und leben eine flache Hierarchie, die sich durch Mitsprachemöglichkeiten, Respekt und einen sozialen Teamgeist auszeichnet.
Unsere Anfänge
1936. Hans Reinhard und Gret Müller lernen sich an der ETH Zürich kennen. Beide studieren Architektur, sie aus Winterthur, er – zwei Jahre älter – aus Bern. Hans Reinhard ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und Vertreter der Studentenschaft. 1941 schliessen sie ihr Studium bei Professor Otto Rudolf Salvisberg ab und heiraten noch im gleichen Jahr. Bereits ein Jahr später gründen sie ihr eigenes Architekturbüro, mit ersten Räumen in der gemeinsamen Wohnung in Bümpliz.
1945 treten sie dem BSA bei, Gret Reinhard als erste Frau überhaupt. Spätestens mit Mitgliedschaften von Hans Reinhard im Schweizerischen Verband für Wohnungswesen, in der Familien-Baugenossenschaft, im Bau- und Holzarbeiter-Verband akzentuiert sich die Ausrichtung des Architekturbüros zunehmend. Auch auf politischer Ebene engagiert sich Hans Reinhard von 1948 bis 1959 als Berner Stadtrat für die Sozialdemokratische Partei.
Hans und Gret Reinhard setzen auf Architektengemeinschaften. Mit Lienhard + Strasser, Eduard Helfer und anderen realisieren sie die grossen richtungsweisenden Bauten wie Meienegg, Gäbelbach oder das Tscharnergut, das weit über die Stadtgrenze bekannt wird.
Gemeinnütziger Wohnungsbau gewinnt an Bedeutung
Hans Reinhards politische Tätigkeit und das Engagement im gemeinnützigen Wohnungsbau nimmt ab 1961 zu. Er wird Mitglied in der kantonalen Wohnbauförderung, in der Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaus in der Region und Experte der Eidgenössischen Wohnbaukommission. Von 1968 bis 76 ist er für die SP im Berner Stadtparlament. Über 20 Jahre lang gestaltet er als Vorstandsmitglied der Familien-Baugenossenschaft Bern die Geschicke einer wichtigen Akteurin in der Stadtentwicklung mit, von 1976 bis 85 als deren Präsident.
Bern West entsteht
Die Zuwanderung aus den ländlichen Gebieten in die Städte ist gross, auch in Bern. In Berns Westen finden viele Arbeiterfamilien ein neues Zuhause. Hier ist das Architekturbüro ab 1951 mit Planungs- und Bautätigkeit stark vertreten.
Engagement bleibt
Nach der Neuorganisation des Büros in eine Aktiengesellschaft 1976 tritt Gret Reinhard schrittweise aus dem operativen Geschehen zurück, Hans Reinhard bleibt bis Anfang der 90er Jahre als Verwaltungsrat engagiert, etwa bei der Hypothekarkasse Bern und als Vorstandsmitglied im Schweizerischen Verband für Wohnungswesen Bern-Solothurn.
Referenzcharakter für den Städtebau
Hans und Gret Reinhard hinterlassen ein reiches architektonisches Erbe sowei eine Fülle an Gedankengut und Werten. Letztere lenken unsere Arbeitsweise bis heute. Mit Siedlungen wie dem Schwabgut, Gäbelbach, Holenacker und dem Tscharnergut haben sie einen Grundstein für den Städtebau gelegt, der bis heute seinen Referenzcharakter behalten hat.
Lektürehinweis: Insichten. Bauen für Menschen, Liberati, Bern 2024. Hans und Gret Reinhard, Monografien Schweizer Architekten und Architektinnen, Schriftenreihe Band 14, Niggli Verlag, Sulgen 2013. Bern West: 50 Jahre Hochhausleben, Bern 2007.
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